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Chiron versus Zirkus: ein sehr interdisziplinäres Wochenendseminar

Wie im März beschlossen, organisierten die Pfälzer Barockreiter zusammen mit Eva Kühlmeyer, ein interdisziplinäres Wochenende. Wir wollten den Barockreitern zeigen, was Chiron ist und wie sie es in ihr Training einbauen können. Im Gegenzug wollten diese uns einiges über ihre Reitweise erklären und unsere Pferde an erste Zirkuslektionen heranführen.

Aus Rosbach waren Eva mit Bairacta sowie Kobus und ich dabei; wie immer gefahren von Bairactas Besitzerin Rebecca Ludwig. Aus Biebesheim kamen noch Karen Osswald mit ihrer Stute Kimba dazu. 
Die „Gegenseite“ war fast mit der gesamten Baile de Caballo vertreten: Janine Schwenk, Denise Theis und Christine Diemer.

Wir begannen am Samstagmittag mit einer ersten Einführung in das Chironsystem. Dazu hatte Karen sich Gedanken gemacht und sie erarbeitete mit den Barockreitern Grundzüge der Theorie und den Chironsitz.
Anschließend sattelten wir unsere Pferde, denn die Theorie sollte gleich in die Praxis umgesetzt werden.

Erste Besprechung am Samstagvormittag

Nach einigen Minuten waren wir wirklich platt: die Pfälzer brauchten nur wenige Ratschläge um sich erstens wunderbar in unsere Pferde einzufühlen und zweitens den Chironsitz als völlig logisch und selbsterklärend zu verstehen.
Selbst Denise, die sich die temperamentvolle Kimba als Übungspferd gewählt hatte, erkannte schnell das Prinzip des Ansitzens (nicht Einsitzen!) und konnte es auch umsetzen
.
Sie ritten völlig selbstverständlich über Trabstangen und nahmen auch den ein oder anderen kleinen Sprung ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Kommentare wie „Oh, da ist man ja nach dem Sprung gleich im richtigen Sitz für den Galopp…“, ließen den praktischen Wert der Sache erkennen.



Christine übt die Gymnastik auf Kobus
 

Vor allem Denise fand sofort das richtige Gleichgewicht: Als sie gerade das rhythmische Galoppieren übte, klingelte ihr Handy… und Denise nahm einfach die Zügel in eine Hand, galoppierte ruhig weiter und meinte nur: „Du, ich kann grad nicht, ich reit’ grad ganz schnell…“



Denise auf Kimba

Im Anschluss an diese Einheit durften unsere Pferde sich ausruhen und Christine demonstrierte an ihrem PRE-Hengst Novio die Arbeit mit der Körpersprache, zuerst in der gesamten Bahn, danach in einem klassischen Picadero.
Christine besitzt außer ihrem Hengst noch zwei spanische Wallache, die alle extrem sensibel auf Körpersprache trainiert sind. Für uns war es hoch interessant zu beobachten, wie der imposante Hengst auf feinste Veränderungen ihrer Haltung reagierte. Vor allem im Picadero konnte Christine das Pferd, ohne es zu berühren, wenden oder sogar Seitengänge gehen lassen.


Christine und Novio

Als nächstes standen erste Versuche in den Zirkuslektionen auf dem Programm. Kimba, Bairacta und Kobus verstanden recht schnell, worum es uns ging, aber je nach Laune wollte das eine oder andere Pony nicht so recht wie wir.
Bairacta, die sich vor langer Zeit schon einmal am Kompliment versucht hatte, begriff schnell, dass es dann Leckerlis gab, wenn sie möglichst lange unten blieb. Kobus dagegen musste erst mit Hilfe der Fußlonge begreiflich gemacht werden, was ich von ihm wollte. Doch mit professioneller Hilfe gelangen weitere Versuche schon recht gut. Karen musste dagegen erst einmal um die ständige Aufmerksamkeit ihrer Stute kämpfen.

Genau für solche Zwecke sind Übungen wie die Zirkuslektion gut geeignet. Das Pferd richtet die Aufmerksamkeit auf den Menschen und wird sensibel gegenüber dem, was dieser von ihm möchte. Zusätzlich wird das Pferd gedehnt und lernt, sich zum Beispiel auch auf drei Beinen oder im Knien im Gleichgewicht zu halten.


Karen und Kimba

Am Ende dieses schon sehr intensiven Tages ritt Eva den Andalusierwallach Ajenjo von Christine.
Diese Stunde sollte ihr ein erstes Gefühl für die Handhabung einer Kandare nach Phillip Carl vermitteln.
Nach einigen Gewöhnungsminuten an das fremde (und sehr sensible) Pferd sowie an die merkwürdig anmutende Zügelhaltung, kamen die beiden gut miteinander zurecht. Unter Anweisung von Christine gelangen sogar schon einige Schritte in Passage und Piaffe.

Eva und Ajenjo im Schulterherein

Der nächste Tag begann damit, dass Christine Bairacta Dressur ritt, um ein Gefühl für die kleine Stute ihre Sensibilität und ihren Ausbildungsstand zu bekommen. Wiederum war es erstaunlich, wie schnell sie sich in das Pferd einfühlen konnte.

Im Anschluss daran, beschlossen Rebecca und Christine, dass Eva und Bairacta im Herbst für ein paar Tage in die Baile de Caballo kommen sollen, um bei Christine Unterricht zu nehmen und Bairactas Ausbildung in der klassischen Reitweise fortzusetzen.
Auch am Sonntag setzten wir unser Training in den Zirkuslektionen fort. Immer wieder holten wir die Pferde, fragten für 15 oder 20 Minuten das Gelernte ab und ließen sie dann wieder in Ruhe. „Die müssen jetzt erstmal wieder darüber nachdenken“ hieß es immer wieder von den Pfälzern.

Eigentlich hatten wir geplant, auch am Sonntag noch ein oder zwei Übungseinheiten Chironreiten umzusetzen, aber selbst die geübten Barockreiter klagten dermaßen über Muskelkater, dass wir darauf verzichtet haben. Das Prinzip ist aber klar geworden und sie wollen ihre Pferde entsprechend ausbilden. Vor allem das Vorwärts-Abwärts-Reiten hat ihnen gefallen und die gymnastizierende Wirkung dieser Übung ist bekannt.

Gegen Nachmittag kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Privatvorführung von Christine und Novio. Ein Käufer für einen Novio-Sohn hatte sich angemeldet, um sich den Vater einmal anzuschauen. Also demonstrierte Christine den Ausbildungsstand des Hengstes, der den einfachen Übungen in wunderschöner Art Ausdruck verlieh. Gleichzeitig übten Karen und Kimba im hinteren Teil der Bahn ein letztes Mal das Kompliment – ein Beweis dafür, dass Hengste, vernünftig gehalten und ausgebildet, auch in der Gegenwart einer Stute ruhig geritten werden können.

Nach zwei Tagen in der Pfalz waren wir uns auf der Rückfahrt einig: so viel haben wir selten von einem Wochenende mitgenommen! Wie erwartet hat der Austausch über die verschiedenen Reitweisen nicht zu einem Durcheinander geführt, sonder vielmehr zu einem ergiebigen Dialog.
Über die Pferde haben wir Menschen kennen gelernt, deren Bekanntschaft wir jetzt nicht mehr vermissen wollen!

Annika Beckert
 

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